UNESCO-Projektschule

Schüler am Christian von Mannlich-Gymnasium beginnen alle ihre gymnasiale Laufbahn so, als würden sie später deutsch-englischen bilingualen Unterricht erhalten wollen. Statt der üblichen fünf Wochenstunden in der ersten Fremdsprache Englisch werden wöchentlich sieben Stunden Englisch in Klassenstufe  5 und 6 Wochenstunden in Klassenstufe 6 unterrichtet. In der 6. Klasse kommt für alle die zweite Fremdsprache Französisch hinzu. Insofern haben alle Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihren Eltern zwei Jahre Zeit, sich realistische Gedanken über die endgültige Schullaufbahn zu machen.

Eine erste Entscheidung dazu ist dann nach dem Ende der sechsten Klasse fällig. Die Alternative lautet: Bilingualer, also zweisprachiger Unterricht in sämtlichen gesellschaftswissenschaftlichen Fächern, der Rest wie üblich auf Deutsch, oder alle Unterrichtsfächer ausschließlich auf Deutsch – mit Ausnahme des Fremdsprachenunterrichts natürlich. Etwa 50% der Schülerinnen und Schüler entscheiden sich für die bilinguale Variante.

Eine weitere Entscheidung bahnt sich nach dem Ende der 7. Klasse an: Dann kann die Ausbildung im naturwissenschaftlichen Zweig mit dem Hauptfach Physik oder im Sprachzweig mit dem Hauptfach Latein fortgesetzt werden. Im Endeffekt ergeben sich so vier mögliche Schullaufbahnen: naturwissenschaftlich-bilingual, naturwissenschaftlich-deutschsprachig, sprachlich-bilingual und sprachlich-deutsch.

In der 11. und 12. Jahrgangsstufe kooperieren die drei Homburger Gymnasien, um den Schülerinnen und Schülern – besonders in den Leistungskursen – ein breites Fächerangebot. Damit ist am großen Gymnasiums-Standort Homburg eine gute Variationsmöglichkeit gegeben.


UNESCO-Projektschule

Im Jahr 2010 haben wir uns beim Netzwerk der UNESCO-Projektschulen als „interessierte Schule“ beworben. Die Ziele dieser internationalen Schulverbindung passen einerseits zum Christian von Mannlich-Gymnasium, bieten andererseits aber auch genügend Raum für Entwicklungen. Bis zur endgültigen Aufnahme in das internationale Netzwerk verging dann zwischenzeitlich eine Phase des Status als „mitarbeitende Schule“. 2015 dann wurde nach Ablauf der üblichen etwa fünf Jahre Bewährung der Status einer UNESCO-Projektschule erreicht. Genannte Schwerpunktziele des Netzwerkes sind:

  • Menschenrechtsbildung, Demokratieerziehung
    Dieser Punkt zeigt nichts für uns Spezifisches, sondern formuliert eine Pflicht für alle.
  • Interkulturelles Lernen
    Schon lange sind am Christian von Mannlich-Gymnasium sehr viele Schülerinnen und Schüler angemeldet, die zuhause auch andere Sprachen außer der deutschen fließend sprechen. Die Variation umfasst fast den gesamten Erdball.
  • Bildung für nachhaltige Entwicklung
    „Nachhaltigkeit“ ist ein ideologisierter Begriff geworden, deshalb – wir denken zu Unrecht – abgenutzt. Es gilt für uns, ihn mit unmittelbaren Inhalten zu füllen. Wer, wenn nicht die jungen Leute, haben einen Anlass über morgen nachzudenken.
  • Global Citizenship
    Praktisch ist die gemeinte Anforderung kaum zu erfüllen, in die vorgegebene Richtung zu schauen ist unersetzlich.
  • Freiheit und Chancen im digitalen Zeitalter
    Ein sinnvoller Gebrauch digitaler Techniken ist derzeit an den Schulen immer noch kaum möglich, weil einerseits die Anbindung, andererseits deren Schutz fehlt beziehungsweise viel zu schwach ausgelegt ist.
  • UNESCO-Welterbe-Erziehung


Konkrete Umsetzung der UNESCO-Gedanken

Internationale Partner

Wir unterhalten aktive Kontakte mit jährlichen gegenseitigen Besuchen zu Schulen in:

  • Dubiecko (Podkarpackie, Polen), seit mehr als zehn Jahren
  • St. Martin en Bresse (Frankreich), neu nach Beendigung einer vorherigen französischen Partnerschaft
  • Southampton (England), seit zwei Jahren
  • Richmond (Virginia, USA), seit mehr als zehn Jahren
  • Lycée Félix Mayer Creutzwald

Außerdem finden Schullandheim-Aufenthalte in Deutschland (Bad Dürkheim), England (Liddington) und Austausche wie der Schuman-Austausch statt.


UNESCO-Projekttage

Alle zwei Jahre werden schulweit ausgedehnte Projekttage veranstaltet. Ein Rahmenthema ist jeweils durch die UNESCO vorgegeben.


Wettbewerbe, Auszeichnungen, Veranstaltungen und Kooperationen

  • Trialog-Wettbewerb
    2011 Erster Platz, 2013 Dritter Platz im bundesweiten Wettbewerb
  • Verbraucherschule in Silber (bislang einzige Modellschule Verbraucherbildung des Bundesverbands der Verbraucherzentralen im Saarland)
  • Bundesprogramm „Demokratie leben“ in der Homburger „Partnerschaft für Demokratie“, diverse Projekte über mehrere Jahre hinweg
  • Informatik und Medien
    Smart Camps mit BG3000 zur gesunden Nutzung digitaler Medien für unsere 8. Klassenstufe, jährlicher Programmierkurs zusammen mit der Firma PIKON, Höchstdotierung im Wettbewerb Medienschule
  • Mathematik
    Mathematiques sans frontières (Zweiter Platz im Landeswettbewerb 2019), Känguru, Cosinus, Bolyai
  • Naturwissenschaften
    Jugend forscht in Biologie, Chemie, Physik
  • Fremdsprachen
    Fremdsprachenwettbewerb (2018 erster Platz, 2019 zweiter Platz jeweils im bundesweiten Wettbewerb), DELF-Zertifikate, Cambridge-Zertifikate (Advanced und Proficiency)
  • Kunst
    Zahlreiche Kunstwettbewerbe mit Platzierungen und Siegen
  • Musik
    Frühjahrskonzert („Sommserenade“), Adventskonzert, Vorspielabend Konzertserie „mannlich meets …“
    Seit vielen Jahren organisieren Schüler und Lehrer in den Abteilungen Eventmanagement sowie Technik professionelle Konzerte für Klassik, Jazz, Rock und übergreifende Stile.
  • Darstellendes Spiel
    Kooperationsschule des Theaters Überzwerg
    Jährliche Aufführungen für Sprechtheater, Musical, Bewegungstheater
  • Berufsberatung
    Tag der Berufsinformation, GEVA-Test, Betriebspraktikum, viele laufende Angebote

Besonderheiten – Förderung

Über das Projekt Querdenker sind wir in der Spitzenförderung für 10 Jahre Partner des Bund- Länder-Projekts „Leistung macht Schule“ (LemaS). Etabliert sind die Querdenker als unterrichtsparalleles Projekt; die hervorragende Arbeit in dieser Form wird in jedem Fall erhalten bleiben. Zusätzlich beginnen wir mit einer Umsetzung richtig erkannter Grundsätze in den regulären Unterricht. Dazu entwickelt unser LemaS-Team mit Prof. Werner Wollersheim von der Universität Leipzig ein digitales Tool zur Förderbegleitung begabter und potentiell leistungsstarker Schülerinnen und Schüler im Regelunterricht.

Die helfende Förderung ruht auf den Säulen DaZ (Deutsch als Zweitsprache), wo elementare und fortgeschrittene Sprachelemente geschult werden und Chancenwerk. Chancenwerk ist der Name unseres Kooperationspartners, mit dessen Unterstützung wir ein durch Studierende geleitetes System „Schüler helfen Schülern“ installieren.