UNESCO

Wieso eigentlich UNESCO?

„Wie kommt man auf die Idee, die bisherigen fünf Jahre Arbeitszeit mit dem Versprechen für weitere Jahre unbekannter Zahl auf den Fokus UNESCO zu konzentrieren?

Zumal die Umsetzung dieser Idee auch noch Arbeit macht, richtig viel Arbeit, wie wir nach den besagten fünf Jahren wissen.

Ganz kurz: Weil wir eine Schule sind, eine Schule mit einem Auftrag, den wir ernstnehmen.

Wir haben als Schule keine Chance authentisch Inhalte zu transportieren, wenn wir versuchen, unseren Schüler zu vermitteln, dass sie sich auf der Basis von gerade erst Gelerntem anderen gegenüber als Ratgeber aufspielen oder plakativ Werte beteuern sollten, an die wir angeblich glauben. Wer glaubt den Schülerinnen und Schülern, wer glaubt uns als Schule denn, wo wir doch nirgendwo wirkliche Experten sein können?

Nein, wir hängen am Mannlich-Gymnasium keine „Gutmensch-Schilder“ auf, wir müssen die Dinge dadurch beim Namen nennen, dass wir handelnd selbst erfahren, um welche Werte wir uns mühen wollen, müssen und können. Vielleicht erreichen wir damit viele nicht, die von außerhalb unser Schulleben betrachten, können uns aber intern selbst überzeugen. Wenn uns das gelingt, haben wir schon sehr viel erreicht, entlassen junge Leute aus der Schule, die für sich lebenswerte Modelle kennen gelernt haben.“

(Text mit Kürzungen aus der Rede des Schulleiters Wolfram Peters zur Verleihung der Anerkennung)

UNESCO im Unterricht

Das Christian von Mannlich-Gymnasium bietet ein breites Repertoire an unterrichtlichen Aktivitäten, welche der Schule ein einmaliges Profil verleihen.

2. Nachhaltigkeit und Verbraucherbildung als Herzensangelegenheit

Das Thema Nachhaltigkeit wird am Christian von Mannlich-Gymnasium gelebt. In vielen unterschiedlichen Fächern wird das Thema behandelt und greifbar gemacht. So erweitern besondere Aktionen mit dem Ziel Nachhaltigkeit zu erleben anstatt nur darüber zu reden das Unterrichtsgeschehen im Klassenraum:

  • Regelmäßige Besuche von Bauernhöfen im Biosphärenreservat Bliesgau,
  • Schülerprojekte zu fairem Handel,
  • zum Beispiel: Fairshake-Wette mit dem Landrat, Herrn Dr. Gallo,
  • Aktionen zu Arbeitsbedingungen in der Nahrungsmittelproduktion,
  • zum Beispiel Erstellung von Tablettauflagen und Verteilen in Homburger Kantinen
  • Informationsstände auf dem Homburger Marktplatz zum Thema Ernährung und Klimawandel
  • Verbrauchertests in Zusammenarbeit mit Kinderärzten und Ernährungswissenschaftlern.
  • So wurde das Christian von Mannlich-Gymnasium im Jahr 2019 von der Verbraucherzentrale Deutschland zur ersten saarländischen Verbraucherschule ernannt. Ferner konnten wir beim „Energiesparmeister – Wettberwerb“ 2019 des Bundesumweltministeriums den Landestitel erringen.

2. Förderung nach allen Seiten

Das Christian von Mannlich-Gymnasium bietet seinen Schülern eine große Bandbreite an Fördermaßnahmen inner- und außerhalb des Unterrichts.

  • Deutsch als Zweitsprache (DaZ) – gelebte Integration: Als in den letzten Jahren viele Kinder aus den Kriegsgebieten Syriens und Afghanistans nach Homburg kamen, war das Mannlich-Gymnasium weit vorne in der Aufnahme geflüchteter Kinder und ist es noch. Bis heute sehen wir es als unsere Pflicht an, diese Kinder optimal zu fördern und zu fordern. So entwickelte sich im Laufe der letzten Jahre ein sehr gut funktionierendes System, welches die Möglichkeit bietet, Deutsch zu lernen und dann schrittweise in den Regelunterricht integriert zu werden. Etwa 60 Übersiedler konnten wir in unser Schulsystem integrieren; im kommenden Jahr werden die ersten von ihnen ihr Abitur am Mannlich-Gymnasium machen. Aber auch um diejenigen, die den Weg zum Abitur als für sich zu aufwändig erkannten, haben wir uns gekümmert und versucht, gute Anschlüsse herzustellen. Alles zusammen betrachtet stehen diese Bemühungen als Paradigma der Definition gelebter Demokratie und einer Kultur des Friedens.
  • Querdenker:
  • Seit nun fast fünf Jahren hat sich das Mannlich-Gymnasium auf die Fahnen geschrieben, begabte Schüler besonders zu fördern. Immer wieder freitags morgens kommen diese Schüler für drei Stunden parallel zum Regelunterricht zusammen und arbeiten zu einem Jahresthema, zum Beispiel „Ozeane“ (2017), „Ernährung“ (2018) oder „Grenzen“ (2019) zusammen. Jahrgangsübergreifend von der sechsten bis zur neunten Klasse und wieder separat in der gymnasialen Oberstufe werden die Arbeitsgruppen gebildet. Deren Jahresthemen sind stets so ausgewählt, dass die Schüler fächerübergreifend lernen können und Nachhaltigkeit im Zentrum des Lernprozesses steht.  Wir legen großen Wert auf das interdisziplinäre Lernen und das Erkennen von Zusammenhängen über die Grenzen der traditionellen Schulfächer hinaus. Eine wesentliche Hilfe dabei ist die Einbeziehung außerschulischer Institutionen, wie etwa das GEOMAR in Kiel, die Schülerlabore der Universität des Saarlandes, das Deutsche Museum in München. Ferner berichten ausgezeichnete Experten wie Frau Prof. Dr. Diester-Haaß, Herr Prof. Dr. Uwe Waller oder  Prof. Dr. Philipp Slusallek, aus ihrer täglichen Praxis berichten und stellen aktuelle wissenschaftliche Forschungsergebnisse dar. Die offene, projektorientierte  und auch jahrgangsübergreifende Arbeitsweise soll neue Lernwege eröffnen, Selbstvertrauen und Mut zur Eigenverantwortung stärken, für die vielfältigen Erkenntnismöglichkeiten eines Lernbereichs begeistern und Motivation wecken. Nicht zuletzt soll das komplexe Konzept auch die Bereitschaft fördern, zukünftig gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und so letztendlich auch die Demokratie zu stärken. Weitere Grundlage des Querdenkerkonzeptes ist auch das digitale Lernen. Neben der Verwendung digitaler Lernplattformen steht auch die sichere und kompetente Nutzung digitaler Medien im Zentrum des Lernprozesses.
  • Unsere Schule wurde im Sommer 2016 als eine von vier saarländischen Pilotschulen schließlich ausgewählt, um im Rahmen der KMK – Initiative „Leistung macht Schule: Gemeinsame Initiative von Bund und Ländern zur Förderung leistungsstarker und potentiell besonders leistungsfähiger Schülerinnen und Schüler“  an einer auf 10 Jahre angelegten und von einem Wissenschaftskonsortium begleiteten Fördermaßnahme teilzunehmen und dort an der Konzeption einer digitalen Struktur personalisierter Entwicklungspläne zur Förderung leistungsstarker Schüler im Regelunterricht mitzuarbeiten – und somit echtes pädagogisches Neuland zu beschreiten.
  • Fördern im Regelunterricht:
  • Mit dem Ziel die starke Heterogenität der Schülerschaft der Unterstufe abzufangen, planen wir für die Zukunft eine weitere Differenzierung im Regelunterricht. Letztendlich sollen die Schüler der Unterstufe zukünftig entsprechend ihrer Stärken und Schwächen in den Kernfächern Mathematik und Deutsch unterstützt werden, indem sie in homogenen Lerngruppen individueller gefördert werden.

Außerunterrichtliche Aktivitäten

Die Einbeziehung außerschulischer Lernorte und außerschulischer Partner ist nach unserem Verständnis nachhaltigen Lernens zentraler Bestandteil, um den Schülern die Kernthemen der UNESCO-Arbeit näherzubringen. Folgende Lernorte und die Zusammenarbeit mit folgenden Partnern, thematisch unterteilt in die einzelnen UNESCO-Themen, werden regelmäßig von unserer Schule in Anspruch genommen:

  • Menschenrechtsbildung und Demokratieerziehung: Breit gestreute verschiedene Eindrücke gewinnen wir gerne durch persönliche Kontaktaufnahme. Folgende Orte besuchen wir entsprechend häufig:
    • Fahrten zum KZ Struthof
    • Fahrten zum KZ Auschwitz
    • Kinderrechte-Workshops in Zusammenarbeit mit dem Adolf-Bender Zentrum für Demokratie und Menschenrechte
    • Politische Institutionen (Landtag, Bundestag, Europaparlament, Ramstein Airbase)
    • Workshops mit dem saarländischen Journalistenverband zum Thema „Fake News“
  • Interkulturelles Lernen und Zusammenleben in Vielfalt: Unsere regelmäßig unterhaltenen Schulpartnerschaften sind:  
    • Noadswood School in Southampton (GB)
    • Liceum Ogólnokształcące in Dubiecko (Polen)
    • Mills E. Godwin-High School in Richmond  (Virginia/USA)
    • Collège Olivier de la Marche, Saint-Martin-en-Bresse (Frankreich)
    • „Regelmäßig unterhalten“ heißt, dass man sich mindestens einmal im Jahr trifft.  
    • Dazu kommen regelmäßige deutsch-französische Begegnungen im Rahmen des Schumann-Austauschs.
  • Bildung für nachhaltige Entwicklung: Kontakt zu Forschern:
    • (Frau Prof. Dr. Diester-Haaß, Herr Prof. Dr. Uwe Waller, Prof. Dr. Christian Heck)
    • Teilnahme an Schülerlaboren
    • Jährliche Teilnahme am Nachhaltigkeitsprogramm für Schulen des Saarpfalz Kreises (EWAplus)
    • Regelmäßige Wanderungen und Exkursionen im Biosphärenreservat Bliesgau
    • Regelmäßige Besuche von Bauernhöfen im Biosphärenreservat Bliesgau
    • Schülerbeiträge beim EWAplus Wettbewerb des Saarpfalz Kreises
    • Für unser Engagement im Bereich Nachhaltigkeit wurden wir im Jahr 2019 als erste und bisher einzige saarländische Schule mit dem Label „Verbraucherschule“ prämiert. Zudem wurden wir vom Bundesumweltministerium zum Landessieger beim Wettbewerb „Energiesparmeister“ gekürt.
  • Global Citizenship:Als Schule mit bilingualem Zweig ist die Behandlung von Themen mit starkem internationalem Bezug im Sachfachunterricht (Erdkunde, Geschichte, Politik) bereits curricular fest verankert. Auch hier tragen die vielfältigen Austauschprogramme dazu bei, dass unsere Schüler als Bürger einer Welt erzogen werden. Ferner nutzen wir die guten Kontakte auch, um Partnerschaften in den Unterricht zu integrieren. So  sind regelmäßige Skype-Gespräche mit Partnerschülern ein Teil des Unterrichts in den Fremdsprachen und Bili-Fächern.
  • Chancen und Risiken des digitalen Zeitalters
    • Zusammenarbeit mit dem Zentrum für künstliche Intelligenz
    • Regelmäßige Schülerprojekte zum Thema Cybersicherheit, Cybermobbing und digitale Medien (z.B. Smart Camp)
    • Lehrerfortbildung Smart Camp
  • UNESCO-Welterbeerziehung
    • Wanderungen und Exkursionen im Biosphärenreservat Bliesgau
    • Besuch des Weltkulturerbes Völklinger Hütte mit den Kunstkursen
    • Oxford, Stonehenge, Ironbridge als regelmäßige Ziele der Englandfahrten
    • Jährliche Parisfahrten der Französischkurse
  • Weitere Organisationen, mit denen wir kooperieren:
    • Deutsches Museum München
    • Stiftung Demokratie Saarland
    • Verbraucherzentrale
    • Asko-Europa Stiftung
    • Europäische Akademie Otzenhausen
    • Umweltcampus Birkenfeld
    • Deutsches Rotes Kreuz
    • Ministerium für Umwelt-  und Verbraucherschutz
    • BSA-Akademie – School for Health Management
  • Besondere Ereignisse
    • UNESCO Ländertage (Sri Lanka und Indien, Südamerika, Syrien, u.v.m.)
    • UNESCO Projektwochen
    • UNESCO Schulfeste
    • Gemeinsame Jahresaktionen mit dem Saarländischen UNESCO-Netzwerk (Biosphärenreservat Bliesgau, UNESCO WELTERBE Völklinger Hütte)
    • Wanderungen im Biosphärenreservat Bliesgau
    • Regelmäßige Treffen der UNESCO-Steuergruppe bestehend aus Schülern, Eltern, Lehrern und Schulleitung
    • „Abend der kulturellen Vielfalt“, an welchem Schüler und Eltern unserer Schule aus unterschiedlichen Kulturkreisen zusammenkommen und beim Essen die kulturelle Vielfalt unserer Schule feiern.