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Querdenker als Ozeanforscher

Junge Ozeanforscher des Mannlich-Begabtenprogramms „Querdenker“ waren auf Studienfahrt zur Nord- und Ostsee


Meere und Ozeane sind 2017 zum zweiten Mal Thema des Wissenschaftsjahres des Bundesministeriums für Bildung und Forschung – nicht ohne Grund: Sie sind für die Entwicklung unserer Erde von so fundamentaler Bedeutung, dass ihre Erforschung mehr in den Fokus der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit gerückt werden muss.
Von dieser Idee geleitet, wurden auch die „Querdenker“, die Schülerinnen und Schüler des Begabtenförderprogramms des Christian von Mannlich-Gymnasiums, in diesem Schulhalbjahr zu Ozeanforschern. Als UNESCO-Projektschule befasst sich das Christian von Mannlich-Gymnasium auf verschiedenste Art mit dem Welterbe und der Umwelt.
Monatelang bereitete sich die Gruppe, zu der Teilnehmer von der 6. bis zur 10. Klasse gehören, in den wöchentlichen Querdenkerstunden mit Unterstützung ihrer Betreuer Ulrike Bossung, Johannes Schmitt und Jan Weißler auf das Thema vor. Die Gymnasiasten erarbeiten individuell die spezifische Struktur der Ozeane in einem Modell, diskutierten unter anderem mit Dr. Liselotte Diester-Haass, Professorin für Geographie an der Universität des Saarlandes, über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Weltmeere, besuchten Prof. Dr. Uwe Waller, Experte für Fischzuchtverfahren von der HTW Saar, der Einblicke in Möglichkeiten von Aquakulturen und seine aktuellen Forschungen gewährte und vertieften ihr Wissen über Meerestiere und Tiefsee auf der MS Wissenschaft in Saarbrücken.
Höhepunkt des Querdenker-Programms in diesem Halbjahr war jedoch eine Exkursion ins Weltnaturerbe Wattenmeer an der Nordsee und zum GEOMAR Helmholtz-Institut für Ozeanforschung in Kiel.

Beim Zwischenstopp in Hamburg traf die Gruppe ihren ehemaligen Mitschüler und heutigen Schiffbaustudent Felix Höbler, der bei einer Rundfahrt durch den Hamburger Hafen zahlreiche Fragen zu seinem Studium, den Schiffen und zum Handel auf den Weltmeeren beantworte. Ausgangspunkt für das Entdecken des Lebensraums Wattenmeer war danach St. Peter Ording, von wo aus eine Rangerin des Nationalparks mit den Schülern das Watt und dessen Bewohner genau unter die Lupe nahm. Bei der Analyse eines Priels landeten Krebse, Krabben und Muscheln im Netz, im Watt untersuchten die Schüler Schnecken und Wattwürmer.

Die Unterschiede zwischen Nordsee und Ostsee waren ein Schwerpunkt der dann folgenden Arbeit in Kiel. Im GEOMAR, dem weltweit führenden Institut für Ozeanforschung, besichtigten die Schüler das Aquarium und trafen auf Dr. Gerd Hoffmann-Wieck, Experte für Geologie und Geoarchäologie der Meere. Gemeinsam mit ihm durften die Schüler Einblicke in die alltägliche Arbeit der Ozeanforscher erhalten, im geologischen Forschungslabor Bohrkerne vergangener Expeditionen vergleichen und hatten das besondere Glück, gleich zwei Tauchroboter des GEOMAR, die ausnahmsweise zur Instandsetzung im Forschungszentrum vor Ort waren, aus der Nähe erklärt zu bekommen. Vertieft wurden diese Eindrücke anschließend mit dem Programm der meeresbiologischen Station Laboe. Nach einem theoretischen Vergleich von Nord- und Ostsee ging es zu einer Inspektion der Tierwelt mit einem Kutter vor die Küste. Gemeinsam mit einem Meeresbiologen wurde der Fang erfasst und bewertet.

Zusammengetragen und vorgestellt werden die Ergebnisse der Querdenker-Semester – im letzten Halbjahr ging es um das Thema „Handy und Verantwortung“ – bei der Abschlusspräsentation und Zertifikatsverleihung am 10. Juni 2017 ab 10 Uhr in der Aula des Christian von Mannlich-Gymnasiums.

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Ulrike Bossung, Johannes Schmitt, Jan Weißler