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Künstliche Intelligenz als Unterrichtsthema im Wissenschaftsjahr

Das Wissenschaftsjahr 2019 widmet sich einem großen Zukunftsthema: Der Künstlichen Intelligenz. Dabei ist es ein glücklicher Umstand, dass mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) auf dem Saarbrücker Campus ein Kompetenzcluster von Weltformat für diesen Forschungsbereich angesiedelt ist und es den Querdenkern des Christian von Mannlich-Gymnasiums mit ihren Betreuern Ulrike Bossung, Johannes Schmitt und Jan Weißler ermöglicht hat, einen Tag mit den Experten in Kontakt zu kommen.

 

Die Fördergruppe der Homburger UNESCO-Projektschule befasst sich in diesem Schuljahr aus unterschiedlichen Perspektiven mit dem Thema „Grenzen“ – und so lag es nahe, sich mit der Künstlichen Intelligenz auch mit einem Gebiet zu befassen, auf dem es noch viele Grenzen auszuloten gibt.

 

Prof. Dr.-Ing. Philipp Slusallek, wissenschaftlicher Direktor, Standortleiter und Mitglied der European High-Level Expert Group für Künstliche Intelligenz, führte die Homburger Gymnasiasten in die Begriffsabgrenzungen der Künstlichen Intelligenz ein, erläuterte theoretische Grundlagen des Deep Learnings, schilderte exemplarische Anwendungsgebiete simulierter Realität und stellte die besondere Relevanz von sythetischen und realen Daten für die Validierung des Vertrauens in KI-Systeme heraus. Als eine der wichtigen Herausforderungen nannte Prof. Slusallek die nähere Zusammenarbeit von Industrie und Wissenschaft, namentlich in Form der CLAIRE-Initiative für Europa.
Mit Dr. Christian Müller, Leiter des Kompetenzzentrums Autonomes Fahren, ging es anschließend um die Frage, wie man Algorithmen dazu trainiert, Verkehrssituationen richtig zu verstehen – oder genauer: Wie es gelingen kann, dass ein System aus lernenden und nicht-lernenden Komponenten in der Lage ist, sich in allen Verkehrssituationen richtig zu verhalten. Am Beispiel für den Menschen scheinbar einfacher Bewertungen von Testbildern erläuterte Müller, vor welchen Problemen autonom fahrende Systeme dabei stehen. Iris Merget diskutierte mit den Schülern dazu passend, welche ethischen Fragen sich hierbei ergeben. Gerade in Deutschland und Europa sind diese von besonderer Bedeutung für die Forschung im Bereich des Autonomen Fahrens.

 

Nach einer Pause mit der Gelegenheit, die eigenen Fragen ausführlicher im persönlichen Gespräch mit den Forschern zu diskutieren, ging es in die Praxis. Janis Sprenger und Igor Vozniak präsentierten den Schülern aktuelle Forschungsarbeit zum Verhalten von Fußgängern. Zur Simulation für das Autonome Fahren werden solche Daten genutzt, um Rückschlüsse auf mögliche Bewegungsrichtungen von Passanten zu ziehen. Mit Sensoren durften die Mannlicher ausprobieren, wie Bewegungen erfasst und in die Simulation eingebunden werden können. Anschließend zeigte Dr. Mohammad Mehdi Moniri von Nuance Communications das System „Dragon Drive“ zur kombinierten Blick- und Spracheingabe im Auto.

 

Die Querdenker sind im Rahmen ihres Programms häufig zu Exkursionen unterwegs und schöpfen viel positive Erfahrung aus dem Kontakt zu Wissenschaftlern. Was der Gruppe an diesem Tag vom DFKI geboten wurde, war allerdings auch in dieser Routine ein herausragendes, weil in jeder Hinsicht für die Schüler spannendes und interaktives Angebot, das bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Dafür bedankt sich das Christian von Mannlich-Gymnasium bei Prof. Dr.-Ing. Philipp Slusallek und seinem engagierten Team und freut sich auf weiteren Kontakt in der Zukunft – vielleicht schon bei nächsten Jahresthema der Querdenker, die sich im neuen Schuljahr „Systemen“ widmen werden.