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Entfernte Nachbarn näher kennenlernen – Schüleraustausch mit Polen

Seit gut einem Jahrzehnt unterstützt das Mannlich-Gymnasium die Partnerschaft des Saarpfalzkreises mit dem Landkreis Przemyśl  in der Woiwodschaft Karpatenvorland im äußersten Südosten Polens. Dort, genauer in Dubiecko, befindet sich unsere polnische Austauschschule, das Liceum Ogolnoksztalcace, das regelmäßig mit Schülergruppen nach Homburg reist und im Folgejahr seinerseits Mannlich-Schüler aufnimmt. Dieser ausgezeichnet funktionierende Schüleraustausch bestätigt, was das Deutsch-Polnische Barometer erst kürzlich wieder festgestellt hat: 56 Prozent der Polen finden ihre deutschen Nachbarn sympathisch. Trotzdem, so stellt das Barometer weiter fest, kennen sich beide Seiten noch nicht besonders gut. In beiden Ländern haben jeweils sogar zwei Drittel der Befragten das jeweilige Nachbarland seit 1989 noch nicht besucht, doch wer schon einmal sein Nachbarland bereist hat, der hat ein positives Bild vom jeweiligen Gastgeber.

Der Schüleraustausch zwischen dem Mannlich-Gymnasium Homburg und dem Liceum Ogolnoksztalcace in Dubiecko ist somit ein wichtiger Schritt, sein weitgehend unbekanntes Nachbarland besser bzw. überhaupt erst einmal kennenzulernen.

Und so hieß man auch in diesem Jahr eine Schülergruppe von dort herzlich willkommen in Homburg. In Begleitung ihrer Lehrerin, Frau Karolin Daraz, und einem Schülervater erreichten die Schüler am Freitagmittag nach 19-stündiger Busfahrt unsere Schule. Dort wurden sie von unserem Schulleiter Herr Peters und den beiden für den Austausch Verantwortlichen, Herr Denkinger und Frau Höchst, herzlich willkommen geheißen. Herzlich willkommen hieß es aber auch von den Gastschülern und Gasteltern, die ihre polnischen Gäste erst einmal mit nach Hause nahmen. Am nächsten Morgen trafen sich Gastschüler und Gäste in unserer Schule zu einem vormittäglichen Workshop, der von Frau Maaß geleitet wurde. Nach dem gemeinsamen Mittagessen startete man in Richtung Westsaarland zur Besichtigung des Wolfsparks, der Saarschleife und des Baumwipfelpfades. Der anschließende Sonntag stand allen zur freien Verfügung, während es am Montag hieß: Erkunden der näheren Umgebung. Dazu standen eine Führung durch Homburg, der Besuch der Schlossberghöhlen und eine Wanderung in dem Biosphärenreservat vorbei an den römischen Überresten von Bliesbruck auf dem Programm. Am Dienstag verbrachten die Schüler den Vormittag im Fachunterricht und am Nachmittag ging es ins Technikmuseum Dynamikum in Primasens, ein Ausflug, der großen Anklang auf deutscher und polnischer Seite fand. Auch am Mittwoch ging es zunächst einmal in den Unterricht, bevor die ganze Gruppe am Nachmittag zu einer Stadtführung in Saarbrücken aufbrach. Am Abend traf man sich dann in der Aula unserer Schule, um gemeinsam zu feiern: polnische und deutsche Spezialitäten,

abgerundet durch ein vielfältiges musikalisches Programm, dargeboten von deutschen und polnischen Schülerinnen. Da der Landrat Dr. Gallo an diesem Abend leider terminlich verhindert war, überbrachte die Partnerschaftsbeauftragte des Kreises Frau Dr. Violetta Frys in seinem Auftrag einige Grußworte an die polnischen Gäste und ihre Gastgeber und bedankte sich in seinem Namen nochmals ganz herzlich für die tolle Gastfreundschaft, die diesen Austausch in ganz besonderem Maße kennzeichnet.

Am Donnerstag besuchte die Gruppe dann zum Abschluss Straßburg, der letzte Höhepunkt eines sehr abwechslungsreichen Aufenthaltes. Nach einer Führung durch das Europa-Parlament, wo bedauerlicherweise kein Treffen mit Donald Tusk, dem polnischen Präsidenten des Europäischen Rates, stattfand,  erkundete man gemeinsam die Straßburger Altstadt und ihre ganz besonderen Sehenswürdigkeiten wie das Münster und La Petite France. Hier, in der Altstadt, gab es dann auch ein großes „Hallo“, als man den Klassen 7b und 7c begegnete, die auch gerade in Straßburg waren, um Lektion 6 ihres Französischbuches „À Strasbourg“, praktisch umzusetzen.

Nach sieben sehr kurzweiligen und ereignisreichen Tagen hieß es dann am Freitagmorgen bereits wieder Abschied nehmen, was allen Beteiligten sichtlich schwer fiel. Ein besonderer Dank ging nochmals an alle Eltern, die sich so unkompliziert und offen bereit gefunden hatten, die polnischen Schülerinnen und Schüler zu beherbergen. Und ein ganz besonderes Dankeschön empfing Familie Figlak, die nicht nur schon seit Jahren Schüler aufnimmt, sondern auch eine große Stütze bei der Bewältigung des Programms vor Ort ist.

Und so wird es im September nächsten Jahres ein Wiedersehen mit allen Beteiligten geben, wenn die Mannlichschüler ihrerseits in Richtung Polen aufbrechen, um ihr Nachbarland besser kennenzulernen.

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